Donnerstag, 20. November 2014

Santiago de Chile - Stadt am Fuße der Anden

Um von Mendoza nach Santiago zu kommen, haben wir uns mal wieder für den Bus entschieden. 7 Stunden Fahrzeit war für die 350 Kilometer über die Anden angekündigt. Der Bus war bequem, die Landschaft war hochgebirgig und es ging bis auf 3100 Meter Höhe in die Anden hinein. Auch am höchsten Berg der Anden, dem Aconcagua, ging es vorbei. Leider lag dieser in den Wolken...




Die Grenzstation zwischen Argentinien und Chile lag in einem kleinem Tal auf 2800 Metern Höhe und kilometerlange Lkw-Warteschlange kündigten diese an. Zum Glück fuhr unser Bus daran vorbei und vor uns waren nur 3 andere Busse. Trotzdem dauerte die Grenzabfertigung 2 1/2 Stunden, denn die Chilenen nehmen es mit dem Zoll ganz genau. Sie suchen nach allem, was ihre Landwirtschaft gefährden könnte: Lebensmittel, Holz, Pflanzen. Dafür wurde sämtliches Gepäck ausgeladen und durch ein Röntgengerät geschoben, danach mussten wir uns mit dem Handgepäck aufreihen und ein Spürhund lief herum und hat alles abgeschnüffelt. Auch der Bus wurde noch einmal mit dem Spürhund abgesucht. Unter dem Bus wurde mit einem Spiegel geschaut. Auch wenn die Grenzer alle freundlich waren, so hat mich die inspektionshalle und die Gründlichkeit doch an die DDR-Grenze erinnert. Weiter ging es über kilometerlange Serpentinen die Anden hinunter und nach knapp 10 Stunden erreichten wir dann Santiago de Chile. 







Die Stadt ist erheblich europäischer als Rio und Buenos Aires. Der Verkehr ist sehr geordnet und bei roten Ampeln wird diszipliniert gehalten. Auch scheint das Konzept eines Zebrastreifens bekannt zu sein. Santiago hat eine effiziente und günstige Ubahn, die wir gerne nutzten. Ansonsten waren wir viel zu Fuß unterwegs, auch deshalb, da unser Hostel direkt am Hauptplatz 'Plaza de Armas' gelegen war.


Um einen Überblick über die Stadt zu bekommen, haben wir uns am zweiten Tag einer 4stündigen walkingtour angeschlossen. Das Konzept dieser free walking Tours ist es, dass der Stadtführer (meist Studenten) ausschließlich über Trinkgelder gezahlt wird. Das heißt, jeder zahlt für die Tour das, was es ihm Wert ist. Unser Guide war sehr gut, sprach verständliches Englisch und hat zusätzlich noch allgemeine Infos und Anekdoten zu Chile, dessen Geschichte, Bevölkerung, Küche und Trinkgewohnheiten zum Besten gegeben. Somit war er uns auf jeden Fall ein Trinkgeld wert. 










Was jedoch nach 'free tour' klingt, ist nicht etwa unprofessionell oder unorganisiert, sondern dahinter verbirgt sich eine durchdachtes Konzept und der Guide ist nicht wirklich derjenige, der das Trinkgeld einsteckt, sondern es wird zu Finanzierung der dahinterstehenden Agentur verwendet - das konnten wir jedenfalls aus seinen Kommentaren raushören. Aber: die 4 Stunden waren sehr informativ und kurzweilig und haben sich sehr gelohnt.







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