Nach fünf Tagen in Rio sind wir am Freitag zu unserem zweiten "vorgebuchten" Ziel aufgebrochen: den Iguazu Wasserfällen. Aber den Iguazu Wasserfällen werden wir einen eigenen Blogeintrag widmen :-)
An dieser Stelle möchte ich euch nämlich zuerst gerne noch - neben einigen Bildern aus dem wirklich beeindruckenden Rio - ein paar Highlights "aus dem Leben" berichten :-D
Metrofahren in Rio
In Rio gibt es insgesamt nur vier Metro (= Ubahn) Linien. Dafür kann man aber wirklich super mit der Metro fahren, es ist definitiv der schnellste Weg durch die komplett mit Autos verstopfte Stadt - auch wenn damit bislang leider nur wenige Stadtteile abgedeckt werden. Die Bahnen fahren alle paar Minuten, sind unglaublich voll aber man fühlt sich wirklich total sicher. Es gibt während der rushhour sogar einzelne Waggons, die für Frauen reserviert sind. Fände ich für Frankfurt auch schick ;-)
Was jedoch einigermaßen skurril ist: Tickets kann man nur an den jeweiligen Metro-Stationen kaufen. Und dann ist meist genau ein Schalter geöffnet, an dem dann ca. 40 Personen anstehen. Neben Einzelfahrscheinen kann man auch prepaid Guthabenkarten kaufen, die man dann theoretisch am Automaten wiederaufladen kann (das soll wohl Zeit sparen). Es gibt auch meist einen Automaten in der Station - was aber leider nicht bedeutet, dass dieser dann auch funktioniert. Und sollte er tatsächlich funktionieren, dann akzeptiert er nur Bargeld :-)
Brasilianische Postämter
Postkarten kann man in Rio an jeder Ecke kaufen - für Briefmarken wird man an die Post verwiesen. Wie also rein in die nächste Postfiliale und nach Briefmarken gefragt. Verständnislose Blicke, eine andere Kundin ist so nett und übersetzt für uns: Nein, Briefmarken führen sie hier nicht (blöde Frage aber auch, weshalb sollte man ausgerechnet in einer Postfiliale Briefmarken kaufen können). Für solch exotische Produkte muss man sich an eines der Hauptpostämter wenden! Nachdem wir im Hostel nachgefragt haben, wie wir dorthin kommen, das nächste Erlebnis...
Während Arne einen Schalter ansteuerte nahm ich gemütlich in einer der verschiedenen Sitzreihen vor den Schaltern Platz und war angenehm überrascht, dass es in einer Post so viele Sitzmöglichkeiten gab. Nach ein paar Minuten begann ich mich zu wundern, weshalb hier dennoch so unruhig schien. Schließlich sah ich, dass Arne mit einem erleuchteten Blick auf die Sitzreihen zusteuerte und in der zweiten Reihe hinten Platz nahm. Und ich begriff: je nach Anliegen, wurde man einer bestimmten Stuhlreihe zum Warten zugewiesen (Kunden mit einer gewissen Expertise wussten das und steuerten direkt eine "Wartereihe" an). Jetzt kommt das beste: immer wenn ein Kunde aufstand, um zum Schalter zu gehen, rückte alle Leute jeweils einen Stuhl weiter. Wie beim "Bäumchen wechsel dich" Spiel. Ich fand das köstlich :-) Weniger amüsant allerdings wohl für die extra Reihe der Senioren - die sich ebenfalls alle paar Minuten vom Sitz hochquälen und auf den nächsten Stuhl fallen lassen musste...Und dieses Schauspiel fand nicht etwa irgendwo im kleinsten Dorf Brasiliens statt sondern in einem der Hauptpostämter Rios!
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