Freitag, 28. November 2014

Minenstadt 'Potosi' auf 4050m Höhe

Die Busfahrt von Uyuni hierher war ein wenig beschwerlich, denn unser Bus war zwar komfortabel, hatte aber technische Probleme. Der Busfahrer hat mehrfach am steilen Hang gestoppt, ist ausgestiegen, hat am Motor rumgewerkelt und die Berge hoch ging es mit gefühlten 5 km/h. Aber jetzt sind wir in knapp über 4000 Meter Höhe angekommen. Die Stadt 'Potosi' hat knapp 200.000 Einwohner und ist komplett am Hang gebaut.


Null touristisch und die Hauptaktivität in der Stadt ist der nahegelegenen Berg Cerro Rico der komplett mit Stollen der Mine durchbohrt ist. Es werden hauptsächlich Silber, Kupfer, Zinn und Zink abgebaut.



Die Tour heute Morgen hat uns die Augen geöffnet, wie heutzutage noch Rohstoffe abgebaut werden. Nichts mit klinisch sauber und verträglich für Umwelt und Menschen. Eher wie im Mittelalter. Zuerst ging es in eine mit zwei Arbeitern besetzte Halle, wo Silber aus den Gesteinsbrocken extrahiert wurde.
Erster Schritt: Steine zerkleinern, zweiter Schritt : viel Chemie. Es stank  erbärmlich. Ergebnis: 85%iger Silberstaub, der nach Übersee exportiert wird. Für eigenes Schmelzen reicht die Technologie im Land nämlich leider nicht.



Christines Silberring ;-)


Dann ging es den Berg herauf und in die Mine rein. Der Führer unser 4-Personen-Gruppe war früher selbst ein Minenarbeiter und sprach glücklicherweise sehr vernünftiges Englisch.

Hier ein paar Eindrücke aus der Mine. Alles Handarbeit, ein Knochenjob. Wir waren 2 Stunden in der Mine und danach komplett schwarz und erschöpft. Die Arbeiter (fast alles Freiberufliche) sind meist 8 Stunden, 5 Tage die Woche dort. Wer möchte oder das Geld braucht, kann aber auch bis zu 24 Stunden am Tag dort schuften. Der Berg wird durch die Stollen komplett ausgehöhlt, ca. 30 Tote pro Jahr, gesprengt wird mit ca. 20 cm langen Dynamitstangen. 


Es ist üblich, den Arbeitern in der Mine (die man durch die Besichtigung natürlich bei der Arbeit stört) kleine Geschenke mitzubringen. Wir entschieden uns für Kokablätter (Zigarettenersatz und hilft, die harte körperliche Arbeit besser zu ertragen) und ein Set Dynamit.

Der Minenarbeiter war sehr stolz auf seinen Bosch-Bohrer, den er verwendete, um die Dynamitlöcher zu bohren.







Diese Figur wird von den Minenarbeiten erstellt, und dient als eine Art Altar, um den Gott um reichlich Ausbeute zu bitten:



Mit handgeschobenen Wagen wird das Gestein aus dem Berg gebracht. Die leeren Wagen wiegen 400 kg, gefüllt dann ungefähr 2 Tonnen.



Alles in allem super interessant !!! 
Wer jedoch enge Räume, auf Knien robben und Staub nicht mag, dem würde ich von der Tour dringend abraten. Das Klettern in den engen Schächten war nicht ganz ungefährlich und gewöhnungsbedürftig.

Donnerstag, 27. November 2014

Salar de Uyuni - Salzsee und Lagunen

Von San Pedro de Atacama aus  sind wir am Montag auf eine Drei-Tagestour zur Salar de Uyuni aufgebrochen. Die Tour war der absolute Wahnsinn und definitiv ein Highlight unserer Reise. Am Morgen ging es über die Grenze nach Bolivien, dort warteten dann mitten in der Wüste die Allrad-Jeeps der verschiedenen Touranbieter auf ihre Gäste. Unser Jeep war mit einer bunten multikulturellen Gruppe besetzt und wir hatten über die gesamte Tour sehr viel Spaß zusammen: ein bolivianischer Fahrer, ein amerikanisches Pärchen, eine Spanierin, ein Ire und wir beiden :-) 




Zunächst ging es am ersten Tag in das bolivianische Altiplano, wo wir verschiedene Lagunen mit unzähligen Flamingos besucht haben, in warmen Hot Springs baden konnten und blubbernde Geysire angeschaut haben. Da es an diesem Tag bis auf 5.000 Meter Höhe ging, spürten wir alle die dünne Luft und waren nach einem anstrengenden Tag froh, als wir unsere einfache Unterkunft (keine Duschen und kein warmes Wasser) an der Laguna Colorada erreichten. 













Dort trafen wir auch drei andere Jeep-Gruppen, die mit unserem Tourveranstalter unterwegs waren. Die Stimmung war trotz kühler Temperaturen und einfachem Essen sehr gut! Die Nacht verbrachten wir bei kühlen Temperaturen in den rustikalen 6-Bett Zimmern. Am zweiten Tag ging es gegen halb acht bei eisiger Kälte los - aber die Landschaft entschädigte uns für alle Strapazen. 









Der Tag endete in einem Salzhotel am Rande der Salar de Uyuni. Die zweite Nacht sollte sehr kurz werden, denn wir wollten am nächsten Morgen zum Sonnenaufgang in der Salar sein - das hieß Abfahrt um 4 Uhr morgens. Aber die phantastischen Eindrücke,  die der dritte und letzte Tag der Tour zu bieten hatten,  waren das frühe Aufstehen auf jeden Fall wert und wir waren absolut beeindruckt.



































Sonntag, 23. November 2014

Atacamawüste - Vulkane, Geysire und karge Felslandschaften

Von Santiago aus sind wir Mitte der Woche in den Norden Chiles nach Calama geflogen und von dort weiter nach San Pedro de Atacama gefahren. Hier hat uns eine karge aber einzigartig schöne Landschaft erwartet: hohe Berge, brennende Sonne, viel Wüstensand und dünne Luft :-) San Pedro de Atacama, wo wir gerade sind, liegt auf 2350 Metern Höhe und ist eigentlich nur ein Touristenort, doch von hier aus lässt sich die landschaftlich sehr schöne Umgebung super erkunden.

Am ersten Tag haben wir uns hierzu Mountainbikes ausgeliehen. Traumhaft und super anstrengend, denn die Wege waren ganz schön steil und nur selten asphaltiert.








Nach einer dringend benötigten langen Siesta ging es dann am späten Nachmittag zum Valle de la Luna (Tal des Mondes), zunächst 15 Kilometer Landstraße durch die sengende Hitze und dann in die Berge hoch in die atemberaubende Landschaft.












Danach gab es dann ein gesundes ;-) Abendessen :

Für den nächsten Tag hatten wir dann einen frühen Ausflug (aufstehen um 4 Uhr) zu den Geysiren 'de Tatio' gebucht. Die Geysire liegen auf 4.300 Metern Höhe und sind damit die
höchsten Geysire der Welt. Man soll möglichst früh dort sein, denn in den frühen Morgenstunden sind die Geysire am aktivsten. Und wie entstehen sie eigentlich? Tief unter der Erdoberfläche verlaufen dort unterirdische Bäche, die durch heißen Magma so stark erhitzt werden, dass das Wasser durch Eröffnungen an die Oberfläche schließt. Übrigens: Lufttemperatur am frühen Morgen bei -8 Grad.












Schwimmen konnten wir dort auch (in einer angenehm warmen Thermalquelle):


Auf der Tour gab es dann noch weitere schöne Eindrücke aus dem Altiplano: