Dienstag, 16. Dezember 2014

Machu Picchu

Machu Picchu ist eines der Highlights unser dreimonatigen Reise durch Südamerika.


Wir haben uns schon von Frankfurt aus über die Eintrittskartenmöglichkeiten informiert. Die tägliche Besucherzahl ist auf 2.500 Personen limitiert - auf diese Weise wollen die Behörden die Ruinenanlage schützen. Man kann die Tickets über das Internet schon Monate im Voraus buchen, aber da unsere Reisestationen und das Timing sehr spontan sind, war das keine Option für uns. So sind wir in Cusco zum Kulturministerium und haben dort  spontan zwei Tage vor unserem Eintritt die Karten gekauft. Völlig problemlos, das ist eben ein Vorteil einer Reise in der Nebensaison. Wir brauchten nur den Pass vorzeigen (denn der Eintritt bei den Ruinen wird wirklich nur personalisiert zugelassen) und konnten die Karten kaufen. Keine 10 Minuten hat das gedauert. Puuh, denn wir hatten im Internet gelesen, dass es ganz schön aufwendig werden kann, die Karten zu kaufen.

Als zweites stellte sich dann die Frage des Transportes nach Aquas Calientes. Das ist die Stadt, die mitten in den Bergen und am Fuße des Machu Picchu befindet. Das Spannende und auch ein großer Teil des Reizes eines Besuches von Machu Picchu ist die Abgeschiedenheit. Es führen keine Straßen dorthin und Aquas Calientes ist nur mit der Bahn oder zu Fuß zu erreichen. Die Bahnlinie von Cusco dorthin wurde vor 80 Jahren mit sehr großem Sprengungsaufwand an einen Flußlauf gebaut. Für eine Straße war dort einfach kein Platz. Einige Besucher laufen den 3 oder 4 tägigen Inkatrail, wir haben uns jedoch aufgrund der aktuellen Regenzeit dagegen entschieden - drei Tage im Regen wandern und Zelten, ohhhh, nein danke!

Auf dem Hinweg sind wir dann auf die preislich günstigste Art angereist: Es wird in jedem Reiseführer beschrieben und doch sind die Details nicht so 100%ig klar: Los ging es mit dem Taxi vom Hotel zum Busbahnhof, doch leider fuhren dort keine Busse mit dem richtigen Ziel ab. Der Taxifahrer fand dann jedoch die Gasse mit den Minibussen zum richtigen Ziel. Leider fährt der Minibus erst ab, wenn er voll genug ist. Das dauert. In unserem Fall fast 1 1/2 Stunden. Dann wurden die Anlaßschwierigkeiten mit Anrollen am Abhang überwunden und noch schnell getankt. Los ging es über Stock und Stein, zuerst noch über eine normale Landstraße, dann in die Berge. Serpentinen gefühlte 3000 hoch und dann wieder runter. Ganz oben auf dem Pass auf 4329m Höhe dann Schneeregen und Hagel. 



Der Minibusfahrer war jedoch flott unterwegs. Warum haben ihn die entgegenkommenden Autos wohl mit Hupe und Aufblendlicht 'begrüßt'? Lag es eventuell an seinen forschen Überholmanövern? Zwischendurch hielten wir noch in einem Ort, erst scheinbar unbegründet, doch dann wurde es klar: hier wohnte der Fahrer und er begrüßte schnell seine Frau und seine kleinen Kinder. Soviel Zeit muß sein....

Nach 4 Stunden Fahrt dann Ausstiegen aus dem Minibus und umsteigen in den nächsten, doch wir hätten auf 5 weitere Gäste warten müssen - wie lange das wohl gedauert hätte? So entschieden wir uns kurzerhand das Collectivo als Privatbus/-taxi zu chartern. Trotzdem haben wir natürlich unterwegs noch Leute zusteigen lassen, aber auf diese Weise ging es sofort los. Und das war wichtig, denn wir hatten ja nach einen Weg vor uns. Am Ziel des Collectivos Nr. 2 dann Umstieg in ein Taxi, auch hier stieg noch ein Passagier zu und nach weiteren 30 Minuten waren wir am Ziel: Hydroelektrika, von wo eine Bahn das letzte Stück bis Aguas Calientes fährt. Von dort aus war es nur noch eine Wanderung von 11km entlang der Bahnschienen nach Aguas calientes. Da die Bahn von dirt nur sehr selten und sehr langsam fährt, dauernd hupt und laut rumpelt, kann man äußerst gefahrenlos entlang/auf den Bahnschienen wandern. 

Und die Landschaft ist wundwunderschön:






Da wir nicht bei Dunkelheit entlang der Bahnstrecke laufen wollten, waren wir auf dem langen Weg per Collectivo durch die Berge etwas unentspannt. Aber am Ende war alles perfekt getimt, um 18:30h liefen wir am Ziel in Aguas Caliente ein, suchten uns ein Hotel und haben lecker zu Abend gegessen.


Am nächsten Morgen ging es dann gleich früh los. 
Da Machu Picchu ein ganzes Stück oberhalb des Ortes liegt, haben wir für den Morgen die bequeme Art gewählt: Den Bus. Leider mit 9 USD äußerst touristisch bepreist. Aber wir wollen um 6 Uhr morgens den Tag nicht mit einer 90 minütigen Wanderung bergauf beginnen.
Je höher wir kamen, desto nebliger würde es und die gesamte Ruinenanlage von Machu Picchu lag in Nebel gehüllt. Das Wetter dort ist sehr wechselhaft, so dass von einer Minute 'klare Sicht' sehr schnell in 'komplette Nebelsuppe' übergeht. Das mussten wir den gesamten Tag über feststellen. 


Gewandert sind wir jedenfalls reichlich, denn gleich um 7 Uhr ging es zum Wayna Picchu hoch. 


Wir haben noch einen Abstecher gemacht, der in knapp 2 Stunden krakseln auf Bergurwaldpfaden und dem Besuch des nicht spektakulären 'großen Tempels' ausartete. 







Danach waren wir schon gut fertig und durchgeschwitzt. Als wir dann oben auf dem Wayna Picchu ankamen, war leider nichts zu sehen. Der Berg lag komplett in den Wolken und Machu Picchu darunter.


Die Ruinenanlage selbst war sehr beeindruckend und wir fanden viele Stellen, wo keine anderen Touris rumliefen.









Zurück ging es dann am nächsten Tag mit dem Zug. Da um diese Zeit nur sehr wenige Touristen fahren, bestand der Zug aus einem Triebwagen:








Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen